Ein Thema, das sich immer wieder beobachten lässt und mit Sicherheit auch viele von uns selbst kennen, mich eingeschlossen.

FOLGENDES SZENARIO:

Man hat seine Leidenschaft zum Gleitschirmfliegen entdeckt und befindet sich mitten in der Ausbildung zum A-Schein oder SOPI.
Das große Glück, die Flugschule, für die man sich entschieden hat, fliegt auch erste Klapper. Seitliche Klapper, Frontklapper, 6, 7, 8, 10 mal… und es stellt sich heraus, ist doch eigentlich gar nicht so wild.

Und auf einmal ist es da, dieses Gefühl „mit dem Schirm kann mir nichts passieren“.

Ein Satz, den ich immer wieder gehört habe und der sich auch teilweise am Flugstil mancher Flieger ablesen lässt.
Schnell wächst dieses Gefühl immer weiter, man hat seinen Schein und fliegt und fliegt und fliegt.

Es wird viel ausprobiert, man sammelt immer mehr Erfahrung und dieses Gefühl wächst zu einem „Sich unbesiegbar fühlen“, „Die Natur kann mir nichts anhaben“ heran.

Und plötzlich passiert es, völlig unerwartet und so überraschend, dass man teilweise erstarrt. DER SCHIRM KOLLABIERT, MAN BEKOMMT IHN NICHT MEHR UNTER KONTROLLE UND STÜRZT AB.

Schnell wird man auf den Boden der Tatsachen geholt. Wenn einem so etwas passiert, kann man nur hoffen, dass es glimpflich ausgeht und nicht all zu viel passiert ist. Und vor allem, dass man die Chance bekommt daraus zu lernen.

Mir war es ein großes Anliegen, dieses Thema aufzugreifen, da sich erst vor nicht all zu langer Zeit wieder eine solche Situation ergeben hat. Dem Piloten geht es gut und er hat sich wieder vollständig erholen können. Er, aber auch ihm nahestehende Fliegerkollegen, konnten daraus lernen und betrachten jetzt gewisse Dinge aus einem etwas anderen Blickwinkel.

Man geht bedachter an gewisse Situationen heran, hinterfragt die Bedingungen genauer und entscheidet vielleicht auch einmal mehr nicht zu starten, weil das eigene Gefühl nicht passt.

MEIN TIPP AN DIESER STELLE:

Habt immer den nötigen Respekt vor der Natur, bei wirklich jedem Flug. Sei es bei einem Abgleiter in der Früh bei scheinbar ruhigsten Bedingungen oder erst recht bei anspruchsvollen Bedingungen. Lasst nie dieses Gefühl aufkommen, euch könnte nichts etwas anhaben. Haltet euch vor Augen, was für einen Sport ihr da ausübt. Auf dem Boden der Tatsachen bleiben und die Hirnzellen auch mal zwischendurch benutzen. 😉